Geisterflughafen Hellenikon: Griechenland privatisiert alten Athener Airport

Geisterflughafen Hellenikon: Griechenland privatisiert alten Athener Airport

 
Der frühere Athener Flughafen Hellenikon wird an ein Konsortium verkauft. Die griechische Regierung hat einen entsprechenden Vorvertrag unterschrieben.
 
Griechenland hat eine der wichtigsten Privatisierungen in die Wege geleitet: Wie eine Regierungssprecherin mitteilte, unterschrieb die Regierung einen Vorvertrag über den Verkauf des seit Jahren stillgelegten Athener Flughafens Hellenikon an ein Konsortium aus dem griechischen Unternehmen Lamda, der chinesischen Firma Fosun und der in Abu Dhabi ansässigen Firma Al-Maabar. Der Kaufpreis liegt demnach bei 915 Millionen Euro.
Das Projekt war schon länger im Gespräch, die Verhandlungen wurden aber nach dem Wahlsieg der Syriza-Partei und dem Amtsantritt von Ministerpräsident Alexis Tsipras im vergangenen Jahr unterbrochen. Nach Angaben der Regierungssprecherin waren Fortschritte beim Verkauf von Athen-Hellinikon die letzte Bedingung der Eurogruppe für die Freigabe einer neuen Hilfstranche in Höhe von 7,5 Milliarden Euro. Diese werde nun vermutlich in der kommenden Woche ausgezahlt, sagte die Sprecherin.

Der griechischen Privatisierungsbehörde zufolge haben die Investoren zugestimmt, den Kaufpreis früher zu zahlen und das Projekt früher abzuschließen als ursprünglich geplant. Auf einem Teil des Geländes sind derzeit Flüchtlinge untergebracht.

Auf dem rund 620 Hektar großen Flughafengelände sollen in den kommenden Jahren unter anderem ein Kasino sowie Hotels und Luxus-Wohnanlagen entstehen und mehr als acht Milliarden Euro investiert werden. Dabei sollen Tausende Arbeitsplätze entstehen. Die endgültigen Verträge sollen bis Mitte November unterzeichnet werden.

Kurz nach Ausbruch der Krise im Jahr 2010 wurde Athen als Ziel gesetzt, 50 Milliarden Euro durch Privatisierungen zu sammeln. Heute sei man zufrieden, wenn man die drei bis vier Milliarden bis Ende 2016 erreichen würde, meinten Analysten in Athen. Bis Ende 2018 sollen laut Stergios Pitsiorlas, dem Chef der griechischen Privatisierungsbehörde, etwas mehr als sechs Milliarden Euro eingenommen werden. Das Ziel der 50 Milliarden Euro bleibt jedoch auch nach dem jüngsten, mittlerweile dritten Hilfsprogramm für Griechenland in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro bestehen.

                                                                                                                                                                                      Quelle: spiegel.de

Newsletter-Anmeldung