Die uralten Menschen von Ikaria
Auf Ikaria gibt es keinen Massentourismus und die Bewohner haben aus diesem Grund ihre traditionelle Lebensweise erhalten, die auf anderen griechischen Inseln längst verdrängt wurde. Dazu gehören eine gelassene Lebenseinstellung mit wenig Stress und ausreichend Schlaf: Die meisten älteren Ikarier gönnen sich täglich ein Mittagsschläfchen. Lebensverlängernd ist nach Meinung der Forscher auch eine ausgewogene Sozialstruktur. Das Zusammenleben in Großfamilien, eine funktionierende Dorfgemeinschaft, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und tägliche soziale Kontakte, tragen auf Ikaria zu einem erfüllten und langen Leben bei.
Auch die Ernährungsgewohnheiten der traditionsbewussten alten Menschen auf Ikaria erhöhen ihre Lebenserwartung. Sie essen ausgewogen, mit wenig Fleisch und Fisch, dafür viel Gemüse und Obst, Hülsenfrüchten, Oliven und Olivenöl sowie Milchprodukten aus Ziegen- oder Schafsmilch. Darüber hinaus wachsen auf der Insel zahlreiche wilde Kräuter , die einen sehr hohen Anteil an Antioxidantien enthalten. Die Kräuter werden als Wildgemüse zubereitet, oder in Form von Tees getrunken, welche zum Teil blutdrucksenkend und stressmindernd wirken.
Auch wenn sie aus religiösen Gründe 150 Tage im Jahr fasten, ist die Ernährungsweise der Ikarier in keinster Weise asketisch. Im Gegenteil, sie genießen überdurchschnittlich viel griechischen Kaffee! Der Meinung der Mediziner nach, wirkt dieser jedoch ebenso Herzkrankheiten vor, wie der regelmäßige Genuss von Rotwein (in Maßen).
Zuletzt fanden die Forscher noch eine weitere wichtige Ursache für die Langlebigkeit auf der Insel: Regelmäßiger Sex bis ins hohe Alter. Eine Umfrage unter 284 Männern im Alter von 65 bis 99 hat ergeben, dass 80% von ihnen noch immer regelmäßig sexuell aktiv seien.